Social Design
Zeitspanne
29.3.19 – 27.10.19
Bild
Teasertext

Bewohnerfreundliche Städte, menschenwürdige Unterkünfte für Geflüchtete, nachbarschaftliches Gärtnern, Technikwerk-stätten für alle, ein Webstuhl zur Existenzgründung, ein Solarkiosk oder ein mobiler Schlafwagen für Obdachlose: Immer mehr Menschen engagieren sich weltweit privat oder beruflich, weil sie etwas verändern wollen. Die Impulse kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Gerade in Zeiten von Umbrüchen spielten Designer*innen, Architekt*innen, Handwer-ker*innen, Künstler*innen und Ingenieur*innen immer schon eine wesentliche Rolle bei der Suche nach neuen Ansätzen und Verantwortungen in der Gestaltung. So nehmen sie auch heute ihre soziale Verantwortung sehr ernst und setzen Design als Werkzeug ein, um sozial und nachhaltig zu handeln. Die Gestaltung von Stadträumen, Gebäuden und Verkehrswegen, aber auch Produkten und Prozessen spiegeln immer auch politische und gesellschaftliche Verhältnisse wieder. Gestalter*innen haben darum bei der Entwicklung neuer sozialer Systeme, Lebens- und Arbeitsumgebungen, die eine Welt als Ganzes im Blick haben, einen entscheidenden Anteil. Das MK&G nimmt in der Ausstellung „Social Design“ die Rolle der Gestalter*innen in den Blick und stellt Lösungsansätze, bereits erfolgreich laufende Projekte und Gestaltungsprozesse aus dem Feld des Social Design vor. Zu sehen sind 25 internationale und eine Reihe ausge-wählter lokaler Projekte aus den Bereichen Urbaner Raum und Landschaft, Wohnen/Bildung/Arbeit, Produk-tion, Migration, Netzwerke und Umwelt.

Social Design setzt auf transparente Gestaltungsprozesse mit einer Vielzahl von Akteur*innen. Noch vor der tatsächlichen Veränderung des sozialen Raums durch sichtbares räumliches Design beginnt der Gestaltungsprozess im Social Design bereits mit dem gleichberechtigen Austausch und der gemeinsamen Entwicklung von Ideen und Lösungsstrategien. Ein wesentliches Ziel dieser Idee der Ko-Kreation ist die Teilhabe der projektbeteiligten Menschen und ihre Ermächtigung zum selbstbestimmten Handeln und zur eigenständigen Weiterführung der gestalterischen Aktivitäten. Die Gestalter*innen verstehen sich in diesem Prozess als Partner*innen, die ihr Wissen dem Projekt und den Beteiligten zur Verfügung stellen und die gestalterische und nachhaltige Qualität des Projekts im Blick behalten.

Als Institution, für die Gestaltungsfragen essentiell sind, wird das MK&G im Rahmen der Ausstellung erstmals die Rolle als zivilgesellschaftlicher Akteur einnehmen und auch selbst Impulse setzen. In diesem Sinne hat das Museum das temporäre Nachbarschaftsprojekt „ARGE unmittelbare Nachbarschaft“ initiiert, deren laufender Prozess in der Ausstellung abgebildet wird. Ein weiteres Ausstellungsmodul stellt auf einem online-basierten Stadtplan ausgewählte Social Design-Initiativen in Hamburg vor. Die Besucher*innen können in der Ausstellung selbst weitere Projekte für diesen Stadtplan vorschlagen.

Die Ausstellung wird begleitet von einem Rahmenprogramm mit Führungen von beteiligten Designer*innen und Initiativen, Touren zu Social Design-Initiativen in Hamburg wie eine Fahrrad-Insel-Tour oder ein Picknick in Park Fiction, und einer Kindertour, mit der Besucher*innen ab 8 Jahren die Ausstellung erkunden und ihre eigenen Ideen aufschreiben, zeichnen oder malen können.

„Social Design“ ist eine Ausstellung des Museum für Gestaltung Zürich, kuratiert von Angeli Sachs, Kuratorin am Museum für Gestaltung Zürich. Die Hamburger Station wurde gefördert durch die Ernst August Bester Stiftung, die Hans Brökel Stiftung für Wissenschaft und Kultur und die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.. Die gestalterische Adaption der Ausstellung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Studio Experimentelles Design der Hochschule für bildende Kunst Hamburg.

 
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Katalog

Ein Buchcover in den Farben Grün und Orange.

Social Design – Partizipation und Empowerment

Herausgegeben von Angeli Sachs, Museum für Gestaltung Zürich, im Rahmen der Ausstellung „Social Design“ im Museum für Gestaltung Zürich, 2018. Mit Essays von Angeli Sachs, Claudia Banz, Michael Krohn sowie Beiträgen zu den 25 internationalen Projekten aus unterschiedlichen Disziplinen. Deutsch und Englisch, Lars Müller Publishers, ISBN 978-3-03778-571-3, 25 Euro.

Erhältlich im Museumsshop.