ReVision

Fotografie im MK&G

Zeitspanne
21.12.16 – 17.4.17
Bild
Teasertext

„ReVision. Fotografie im MK&G“ gibt erstmals einen umfassenden Überblick über den einzigartigen Bestand der Sammlung Fotografie und neue Medien im MK&G, der von der Frühzeit der Fotografie bis in die Gegenwart reicht und heute rund 75.000 Werke umfasst. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts öffnet sich das Haus als erstes Museum in Deutschland dem Medium der Fotografie und übernimmt damit eine Vorreiterrolle. Das MK&G erwirbt Fotografien als eigenständige Werke, bildet einen Sammlungsschwerpunkt und präsentiert sie ab 1911 in Ausstellungen. Seitdem hat das Museum als einzige Sammlung in Deutschland kontinuierlich gesammelt. „ReVision“ ist das Ergebnis einer Durchsicht der Bestände und einer Neujustierung des Blicks. Das MK&G schaut noch einmal, und in manchen Fällen zum ersten Mal, auf seine fotografischen Werke, wobei die Vielfalt und Heterogenität der Sammlung herausgestellt wird und unterschiedliche Anwendungsgebiete auch jenseits der Kunstfotografie beleuchtet werden. In den Fokus rückt Kanonisiertes, Unbekanntes und Wiederentdecktes, darunter die Fotografie als historisches Dokument, als Hilfsmittel der Wissenschaften und als künstlerische Arbeit. In fünf Kapiteln nähert sich die Ausstellung der Sammlung aus verschiedenen Perspektiven und fokussiert auf einzelne Sammlungsschwerpunkte: auf identitätsstiftende Porträts, vermeintlich objektive Reproduktionen, engagierte Bildreportagen für die gedruckte Seite, auf den mit der Malerei wetteifernden Piktorialismus und auf abstrakte Arbeiten, die sich als autonome Kunstform begreifen. All diese Positionen dokumentieren ausgehend vom 19. Jahrhundert, wie die Veränderungen des Mediums darauf Einfluss nehmen, wie wir kommunizieren und gleichzeitig die Bilder, die uns täglich umgeben, bewerten und betrachten. Zu sehen sind über 200 Exponate, darunter Albuminabzüge, C-Prints, Daguerreotypien, Fotochromdrucke, Glasnegative, Gummidrucke, Heliogravüren, Kalotypien, Öldrucke, Pigmentdrucke, Platindrucke und Silbergelatineabzüge.

Künstler*innen: Fratelli Alinari, Claudia Angelmaier, James Craig Annan, Diane Arbus, Tina Barney, Heinrich Beck, Willi Beutler,  Hermann Biow, Werner Bischof, Kilian Breier, Wilhelm Breuning, Carlo Brogi, Alvin Langdon Coburn, Hugo Danz, Minya  Diez-Dührkoop, Rudolph Dührkoop, Alfred Ehrhardt, Tsuneo Enari, Hugo Erfurth, Constant Alexandre Famin, Arnold  Genthe, Lotte Genzsch, Jim Goldberg, Heinz Hajek-Halke, Kanbei Hanaya, Franz Seraph Hanfstaengl, Walter Hege, Hildegard Heise, David Octavius Hill & Robert Adamson, Marta Hoepffner, Thomas Hoepker, Theodor & Oscar Hofmeister,  Lotte Jacobi, Peter Keetman, Heinrich Kühn, Robert Lebeck, Helmar Lerski, Herbert List, Josef Löwy, Peter Magubane,  Will McBride, Adolph Meyer, Duane Michals, László Moholy-Nagy, Heinrich Wilhelm Müller, Trevor Paglen, Nicola Perscheid, Rua dos Qurives, Heinrich Riebesehl, Aleksandr M. Rodčenko, Franz Roh, August Sander, Christian Schad, Max  Scheler, Giorgio Sommer, Edward Steichen, Andrzej Steinbach, Otto Steinert, Carl Ferdinand Stelzner, Alfred Stieglitz,  Yutaka Takanashi, Alfred Tritschler, Léon Vidal, Hedda Walther, Wilhelm Weimar, Joseph Weninger, Willy Zielke u.a.

Die Ausstellungsarchitektur und -grafik stammt von Studio Miessen und Studio Mahr. Die Ausstellung wird gefördert von der Justus Brinkmann Gesellschaft.

Der Sammlungskatalog wird ermöglicht von Annegret und Claus-G. Budelmann und der Martha Pulvermacher Stiftung.

 
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Publikation

Ein Katalog-Cover mit einem schwarz-weiß Foto von Wasser.

ReVision. Fotografie im Museum für Kunst und Gewerbe

Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Sammlungskatalog im Steidl Verlag, der Einblick gibt in eine der bedeutendsten Museumssammlungen der Fotografie in Deutschland. Die Publikation blickt aus verschiedenen Perspektiven auf die vielfältige und gewachsene Sammlung und stellt sie in elf Kapiteln anhand ausgewählter  Gattungen wie Porträt-, Architektur- oder auch Reisefotografie vor. Sie untersucht zentrale Diskurse, etwa den Wunsch  nach einer präzisen und objektiv dokumentierenden fotografischen Erfassung oder die im 19. Jahrhundert begründeten  Rollen der Fotografie als Hilfsmittel der Wissenschaft und als Medium der Archivierung. Gleichzeitig widmet sich der  Sammlungskatalog der wandelnden Materialität der Bilder, beispielsweise ihrer Rahmung. Einzelne Kapitel spiegeln  Sammlungsschwerpunkte wider, so etwa den hochkarätigen Bestand internationaler piktorialistischer Fotografie oder die  in den 1980er Jahren zusammengetragene Sammlung japanischer Aufnahmen.

Den theoretischen Rahmen des großzügig illustrierten Bildbandes bilden Essays internationaler Fotohistorikerinnen und  Kulturwissenschaftler, die in die jeweiligen Kapitel einführen / Texte von Roger Buergel, Cathrin Hauswald, Luce  Lebart, Corey Keller, Kathrin Peters, Michel Poivert, Esther Ruelfs, Sven Schumacher, Steffen Siegel, Bernd Stiegler, Madoka Yuki / Design von Studio Mahr / 380 Seiten, 23 × 28 cm, 224 Abbildungen, deutsche und englische Ausgabe,  Steidl Verlag, 48 Euro.

Erhältlich im Museumsshop.