Sandra Mawuto Dotou

Residenz Fonds für Junges Design

Zeitspanne
3.5.24 – 21.7.24
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Teasertext

Was verstehen wir unter Nächstenliebe innerhalb einer Gemeinschaft und wie leben wir sie? Diese Fragen stellt die Kommunikationsdesigner*in Sandra Mawuto Dotou im Ausstellungsprojekt „Conscious and Collective Love“, das vom 3. Mai bis 21. Juli 2024 im MK&G gezeigt wird. Dotous Designkonzepte und partizipative Formate verbinden Aufklärung, Nächstenliebe und Aktivismus mit Gestaltung. Mawuto Dotou ist die siebte Resident*in im Förderprogramm Fonds für Junges Design der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen (SHK).

Losgelöst von religiösen und gesellschaftlichen Normen beschäftigt sich Mawuto Dotou mit der Frage nach dem Wert von Nächstenliebe in Gemeinschaften. Die Gemeinschaft oder „Community“ kann beispielsweise ein sicherer Ort des freien Ausdrucks oder eine Wahlfamilie sein. Für das Ausstellungsprojekt tauchte Dotou gezielt in Gemeinschaften ein, die marginalisiert oder wenig sichtbar sind, und zu denen sie einen persönlichen Bezug hat. In Togo trifft Mawuto Dotou die selbst verwaltete Skate-Community „Blood Nation“ sowie eine queere Gemeinschaft, die aufgrund des togoischen Strafrechts potentiell bedroht ist. Darüber hinaus befragt sie auch die internationale „Ballroom“-Szene, die ihren Ursprung in der US-amerikanischen Trans-Szene der 1970er und 1980er Jahre hat. „Mich interessiert, wie diese Communities sich selbst mobilisieren, unterstützen und Schutzräume aufbauen können, wie sie einander zuhören und wie sie gemeinsam gestalten“, erklärt die Designer*in. „In meinen eigenen Communities hinterfrage ich immer wieder: Unterstützen wir uns gegenseitig genug? Wie kann ich in gewissen Dingen selbstloser agieren?“ Dabei fand Mawuto Dotou heraus, wie die ausgewählten Gemeinschaften strukturiert sind, wie sie Bedarfe verhandeln und wie sie sich mit Respekt, Nächstenliebe und Solidarität innerlich stärken und somit Geborgenheit und Nähe schaffen.

Das Ergebnis ist eine gemeinsam mit den Communities gestaltete Ausstellung, die ihnen und den Besucher*innen gleichermaßen als Begegnungsort dient. Zu sehen sind Videos, Fotografien, typografischen und angewandte partizipative Arbeiten, darunter ein Kartenspiel und Plakate zum Mitgestalten. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Auswahl an Fachliteratur. 

Beteilige Gestalter*innen: Netanya Ajavon, Luca Bettinger, Mabagou Bonsoa, Come.Unity - ROOTS Berlin & +233c Agency, Alexandra Dimitraki, Caspar Engstfeld, Leonie Henze, Magalie Herter Courbon, Philipp Jäckel, Junior Komlan, Benita Martis, Chioma Ottakagu, Benedicte Pambu, Paulina Seuling, Julia Sukop, Patricia Tarczynski, Natayada Tawonsri, Pascal „The Schmidt“, Carolin Windel, Lukas Wörn, Lea Wurthmann

 
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