Ein Vortrag von Léa Perraudin(in englischer Sprache) im Rahmen der Veranstaltung „Mit Wasser gebaut“ von Sabine Hansmann und Friederike Schäfer.
Was ist es, das uns treiben lässt? Der Vortrag nimmt das physikalische Phänomen der Oberflächenspannung als Ausgangspunkt, um die sozio-materiellen Relationen der venezianischen Lagune zu erkunden. Venedig ist eine Stadt, die sich – in jeder Hinsicht und in voller Konsequenz – durch das Wasser hindurch denkt. Ihr instabiler Untergrund birgt das Potenzial für gleichermaßen reibungsvolle wie sorgsame Begegnungen. Wie aber bewegt man sich durch eine Stadt, die sich mit prekären Formen der Ver- und Entsorgung und der räumlichen Begrenztheit eingerichtet hat und mit ihrem allmählichen Versinken konfrontiert ist? Venedig hat ihre Bewohner*innen und Besucher*innen herausgefordert, anders zu agieren und anders wahrzunehmen, während sie sich unwiderruflich in eine der weltweit meistfrequentierten Destinationen des globalisierten Tourismus verwandelt hat. Wer lebt hier, wer bewegt sich hier, wer wagt es zu schwimmen, wer wird hier getragen? Im Laufe des Abends wird das Phänomen der Oberflächenspannung zum performativen Anlass für eine kollaborative Begegnung mit den Gewässern Hamburgs.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der HafenCity Universität Hamburg, dem Fachgebiet Architektur, Raum und Gesellschaft (Vertr. Prof. Dr.-Ing. Sabine Hansmann, Weronika Yuan) und dem Fachgebiet Landschaftsarchitektur und -planung (Prof. Antje Stokman, Katarina Bajc, Sebastian Ballan, Jenny Ohlenschlager, Stefan Kreutz, Flavio Mancuso) sowie Dr. Friederike Schäfer (EXC 2020 „Temporal Communities. Doing Literature in the Global Perspective“, FU Berlin).
Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung „Water Pressure. Gestaltung für die Zukunft“. Der Freiraum und die Veranstaltung sind wie immer kostenfrei zugänglich.