Der chinesische Paravent. Wie der Kolonialismus in deutsche Wohnzimmer kam
Zeitspanne
23.1.25, 18.30 – 19.30 Uhr
Bild / Video
Cloud Asset ID
Nicola Kuhn, Foto: Nassim Rad
Teasertext
Kostenlos im Freiraum des MK&G.
Lesung und Präsentation mit der Autorin Nicola Kuhn zu ihrem Buch „Der chinesische Paravent. Wie der Kolonialismus in deutsche Wohnzimmer kam“.
Moderation: Wibke Schrape und Silke Reuther (MK&G)
Paravent, Teeservice, Speere, Schild und Papagei: Nicola Kuhn stellt Artefakte vor, die viel über die Kolonialzeit erzählen. Von Missionaren, Militärs, Siedlern oder Händlern als Trophäen und Erinnerungsstücke mitgebracht, verbirgt sich hinter jedem Objekt immer auch die Tragödie eines besetzen Landes und seiner Menschen. Die Fundstücke bezeugen die extreme Gewalt wie das vermeintlich friedliche Miteinander, radikale Ausbeutung, doch auch Versuche von Annäherung. Zu Wort kommen auch die heutigen Besitzer, die einen Umgang mit diesem Erbe finden müssen. Erzählerisch entwirft Nicola Kuhn so ein Panorama deutscher Kolonialherrschaft. Sie ist der Meinung: Nach einem Jahrhundert des Schweigens ist es Zeit, sich ein Bild zu machen.
Nicola Kuhn, geboren 1962, ist Kunstkritikerin und seit 1991 Redakteurin im Feuilleton des „Tagesspiegel“. Sie studierte u.a. Kunstgeschichte und Neuere Geschichte, unterrichtete an der FU Berlin, erhielt den Kritikerpreis der hbs Kulturstiftung. Sie ist Autorin mehrerer Veröffentlichungen, darunter „Rudolf Zwirner. Ich wollte immer Gegenwart“ und „Hitlers Kunsthändler“, die Biografie von Hildebrand Gurlitt. Seit sie sich mit der Geschichte „ihres“ Paravents beschäftigt, lässt das Thema Raubkunst sie nicht mehr los.