Weihrelief (Aphrodite und Eros am Altar)

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  • Herstellung 2. Viertel 4. Jahrhundert v. Chr.
Die schlanke Stele mit abschließendem Giebel erinnert auffällig an Grabstelen der archaischen Zeit. Ungewöhnlich ist die Aufteilung des Schaftes in zwei nahezu gleich große Flächen: eine architektonisch und figürlich reliefierte obere sowie eine glatt belassene untere Hälfte. Beide werden durch eine breite Standleiste getrennt. Sicherlich war die untere Hälfte ehemals bemalt oder zumindest beschriftet. Das Relief zeigt rechts die Göttin Aphrodite, die dem Betrachter fast in voller Körperbreite zugewandt ist. Sie hält auf der Hand ihres ausgestreckten rechten Armes den knabenhaft gebildeten Eros. Dieser ist stehend im Profil nach links mit gehobenen Flügeln dargestellt. Seine Arme sind fast parallel vorgestreckt. Vor der Gruppe befindet sich ein perspektivisch gesehener, würfelförmiger Altar. Die fehlende Differenzierung des Altars, der fehlende Absatz zur Standleiste und der fehlende Gegenstand in den Händen des Eros weisen auch hier eindeutig auf eine einstige Bemalung der figürlichen Szene hin.
Den oberen Abschluss der Stele bildet ein vorkragendes Gebälk mit Giebel und Akroteren. An der Wölbung der Stele ist noch deutlich der gemalte Eierstab zu erkennen. Auch das Tympanon war von den Geisa (Giebelschrägen) farblich abgesetzt. Die Akrotere waren ehemals wohl mit Pflanzenranken bemalt. Ein geritzter, mit dem Zirkel geschlagener Kreis im oberen Teil könnte zu einem Kranz mit grün gemalten Blättern gehört haben.
Das Hamburger Weihrelief muss aus einem sakralen, der Verehrung von Aphrodite bzw. Aphrodite und Eros vorbehaltenen Bezirk stammen.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Weihrelief (Aphrodite und Eros am Altar), 2. Viertel 4. Jahrhundert v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126829

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