Gruppe von Kopenhagen 4223

Volutenkrater (A: Naiskos-Szene | B: Grabstele?)

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  • Herstellung um 340-330 v. Chr.
Prunkvoller Volutenkrater in typisch apulischer Form und Bemalung. Auf der Schulter zu beiden Seiten der Henkelansätze kleine Griffe in Form gebogener Schlangenhälse. Die Voluten über der Mündung sind auf beiden Seiten mit Maskaron-Reliefs geschmückt, die mit weißer Deckfarbe bemalt sind. Die Seiten A und B sind wahrscheinlich von verschiedener Hand bemalt worden. Das Gefäß wird der Gruppe von Kopenhagen 4223 zugeschrieben.
Den Hals ziert auf Seite A ein Frauenkopf im Dreiviertelprofil nach links über einem Kelch, umgeben von Ranken und Blüten, darüber, auf einem abgesetztem Streifen, abwechselnd Rosetten und Scheiben. Auf Seite B sind Palmetten und Ranken zu sehen, darüber in einem abgesetzten Streifen ein Lorbeerzweig.
Die Schulter wird von einem Eierstab und einem Stabfries / Zungenband eingenommen.
Die Bildzonen auf Seite A und B werden unten von einem umlaufenden Kreuzplattenmäander und an den Seiten von großen Palmettengebilden abgeschlossen.
Im Zentrum der Darstellung auf Seite A befindet sich ein Naiskos – eine kleine, Tempel ähnliche Architektur. Der Naiskos selbst steht auf einem hohen, mäandergeschmückten Sockel. Im Inneren des von ionischen Säulen getragenen Naiskos sitzt der ganz in Weiß gemalte Verstorbene: ein nackter Krieger mit seinen Waffen (Muskelpanzer, Beinschienen, Helm, Schild und Lanze); den Muskelpanzer hat er mit der Hand auf den rechten Schenkel gestützt, eine der Beinschienen lehnt an der Naiskos-Wand. Der Sitz des Mannes ist durch eine weiße Punktlinie angegeben. Außerhalb des Naiskos sind vier sitzende, stehende und heraneilende Jünglinge und Frauen dargestellt.
Die Darstellung auf Seite B ist größtenteils verloren. Erhaltene Details legen eine Grabszene nahe, so sind Rest einer Basis mit weißen und gefirnissten Kanten zu sehen, dazwischen ein tongrundiger Balken mit Rankenmotiv zwischen weißen Linien. Es dürfte sich – im Vergleich mit anderen Vasenbildern – um den Sockel einer Grabstele handeln. Rechts der Basis sind Füße mit Schuhen einer männlichen Figur sowie ein Gewandzipfel zu sehen. Links der Basis ist eine nach rechts laufende Frau in gegürtetem Chiton und weißen Schuhen, Kekryphalos mit weißen Linien und weißem Raffbändchen sowie einer Lampadionfrisur zu sehen. In ihrer abgewandten rechten Hand hält sie eine weißgelbe Traube an einem weißen Bändchen, in der vorgestreckten linken eine Griffphiale. Über ihr ist ein nach links sitzender, unbekleideter Jüngling zu sehen, dessen linker Fuß mit einem Stiefel bekleidet ist. Um die Stirn ist ein weißes Band mit Dreipunktmotiven gelegt. Der Kopf ist zurückgewandt. Auf der rechten Hand hält er eine Cista mit Diagonalkreuz und weißen Dreiecken in den Zwickeln, auf der Cista zwei weiße Zweige. Links befindet sich eine Blumenwinde mit weißen Punkten.
Die Figuren sind auf weiß gepunkteten Bodenlinien dargestellt.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Gruppe von Kopenhagen 4223, Volutenkrater (A: Naiskos-Szene | B: Grabstele?), um 340-330 v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00124646

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