Totenkranz (Skylla und Delphine)

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  • Herstellung 3. Jahrhundert v. Chr.
Goldene Diademe, Kränze, Bänder, Mund- und Augenbleche, Belagstücke für Ohren, Zunge, Brust, Nabel, Hand, Finger- und Fußnägel, dazu Goldfolien als Gewandbesatz, Handschuhe und Sandalen aus Goldblech spielten als Totenschmuck im Altertum eine wichtige Rolle, war das Metall doch ein Symbol für die Ewigkeit. Exakte Fundbeobachtungen und Darstellungen – in erster Linie auf Vasen – zeigen die jeweilige Verwendung. In wenigen Fällen haben sich sogar Schädel Verstorbener mit Goldbändern erhalten.
Der prächtige, aus dünnem Goldblech gefertigte Kranz stammt – ohne dass wir den genauen Fundort kennen – aus einem etruskischen Grab. Die Zerbrechlichkeit des dünnen Goldblechs macht eine praktische Verwendung im Alltagsleben oder bei religiösen Anlässen unmöglich.
Hinzu kommt das Fehlen von Löchern an den Seiten zur Befestigung von Bändern, was darauf hinweist, dass die Kranz- bzw. Diademenden auf dem Hinterkopf nicht zusammengebunden werden konnten. Der Kranz ist also von vornherein als Totenschmuck bestimmt gewesen, eine Verwendung, die für zahlreiche erhaltene Goldkränze des 4. und 3. Jahrhunderts v. Chr. gilt.
Der Totenkranz besteht aus einem breiten Band, auf dem mehrere Reihen einzelner, übereinander geschuppter Lorbeerblätter befestigt sind. Im Zentrum befindet sich eine aufgesetzte Rosette mit vierzehn Zacken und einem eingedrückten Omphalos, auf die die Blätter mit Mittelrippe ausgerichtet sind. Lorbeerkränze wurden den Toten wegen der reinigenden Eigenschaften des Lorbeers häufig mitgegeben. Die Römer führten die Lorbeerkränze ihrer Triumphatoren und später der Kaiser auf die etruskischen Kränze (lat. Coronae Etruscae) zurück.
An den beiden halbrunden Enden hat der Goldschmied als Schmuck je eine Skylla in das dünne Blech gepresst. Das Meeresungeheuer ist frontal gezeigt. Es hat beide Arme erhoben und hält in jeder Hand einen Fisch, wohl einen kleinen Delphin. Anstelle von Beinen setzen am Unterkörper Fischleiber an, die in einer gefächerten Schwanzflosse auslaufen. In den Freiräumen links und rechts befindet sich jeweils ein nach außen gerichteter Kopf eines Meeresungeheuers (Ketos). Skylla hauste nach antiker Vorstellung an einer Meerenge in einer Höhle. Schiffe, die sich aufgrund des gefährlichen Strudels Charybdis zu nah an die Klippen wagten, wurden Opfer des Ungeheuers. Häufig sind am Unterleib die Vorderkörper wilder Hunde angebracht, die nach den Seeleuten schnappten und sie von Deck rissen. Eindrucksvoll wird dies in der homerischen Odyssee beschrieben.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Totenkranz (Skylla und Delphine), 3. Jahrhundert v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126651

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