Teil eines Figurengefäßes - Junge Frau mit Fächer

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  • Herstellung spätes 3. / frühes 2. Jahrhundert v. Chr.
Stehende, in ihr Gewand gehüllte Frau. Die rot bzw. rosa gefärbten Haare schmückt ein hellblauer Efeukranz, die Augen sind braun, die Lippen rot bemalt. Den schlanken, leicht geschwungenen Körper umhüllt ein bodenlanger Chiton und ein enganliegender, rosafarbener Mantel mit dunkelrosa abgesetztem Saum. Das stoffreiche Gewand bedeckt in feiner Fältelung die Schultern und den leicht angewinkelten linken Arm. Die linke Hand rafft einen Teil des Mantelsaumes und hält einen Fächer. Zugfalten, die von dem rechten, in die Hüfte gestützten Arm ausgehen, betonen die zierliche Gestalt. Den unter dem Mantel hervortretende Chiton ziert ein rosaroter Streifendekor am Saum.
Die Vorderseite entstand mittels einer Matrize, die ungegliederte Rückseite wurde von Hand geformt; die Unterseite blieb offen. Der kleine Kopf wurde gesondert gearbeitet und angesetzt.
Wie die Ansatzstellen im Bereich der Schulterblätter und die Brüche am unteren Gewandsaum zeigen, gehörte diese Terrakotte einst zu einem Figurengefäß, entweder zu einer Pseudokanne oder zu Pseudogefäßen in Form weiblicher Köpfe. Beide Gefäßtypen hatten keine praktische Funktion, da an die Stelle eines Ausgusses die Figur vor dem Henkel tritt. Auf der Bruchstelle im Rücken saß ursprünglich der geschwungene Henkel auf, ohne den Hinterkopf der Figur zu berühren. Vermutlich fanden diese Gefäße im Totenkult Verwendung, etwa als Beigabe in Frauengräbern. Die kräftigen Rosatöne sind für Canosa charakteristisch.
Diese Terrakotte stammt aus derselben Form wie Inv. 1988.10. Durch nachträgliche Bearbeitung wurden lediglich der Stoffzipfel vor dem Hals sowie die über die linke Schulter laufende Gewandbahn etwas variiert.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Teil eines Figurengefäßes - Junge Frau mit Fächer, spätes 3. / frühes 2. Jahrhundert v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126838

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