Maler der Pariser Kentauromachie

Stamnos

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  • Herstellung Mitte 5. Jahrhundert v. Chr.
Der Stamnos zeigt auf jeder Seite vier junge Frauen, je zwei mit Instrumenten. Auf Seite A stehen links zwei nach rechts gerichtete Figuren. Die eine mit Chiton bekleidete Frau hält in der herabhängenden Rechten eine Lyra. Deutlich erkennbar sind die Fertigung aus einem Schildkrötenpanzer und die elegant geschwungenen Rahmenhölzer mit Quersteg und Saiten. Die Linke hat sie geöffnet nach vorne geführt. Vor ihr steht eine mit einem an den Schultern gehefteten Peplos. Sie spielt mit geblähten Wangen auf einem Diaulos (Doppelflöte). Es folgt eine in Frontalansicht wiedergegebene Frau im Peplos, die ihren Kopf der Flötenspielerin zuwendet und in der angewinkelt erhobenen Rechten einen Kantharos hält. Rechts steht eine in einen langen Chiton und Mantel gehüllte Frau, die in der rechten Hand eine Oinochoe hält.
Die Figuren auf Seite B sind flüchtiger gemalt. Wiederum stehen sich vier Frauen gegenüber. Die Linke ist mit Chiton und Mantel bekleidet und hat die Hände gestikulierend vor den Körper geführt. Die vor ihr Stehende hält nun in der linken Hand eine Lyra, die Rechte hat sie zur Rede erhoben. Es folgen eine frontal stehende Frau und eine weitere nach links mit geöffneter Hand. Beide sind vollständig in lange Mäntel gehüllt.

Wer sind die Dargestellten? Die Gruppe von insgesamt acht Frauen erinnert an die Musen, so dass der Übergang zwischen einem Bild des täglichen Lebens und einer mythologischen Szene fließend ist. Handelt es sich vielleicht um Hetären, die als bezahlte Gesellschafterinnen den Männern beim Symposion zu Diensten waren? Bilder des Symposions zeigen musizierende und trinkende Hetären. In der Vasenmalerei sind Musik, Tanz, Akrobatik und Sex Formen weiblicher Unterhaltung für Männer.
Oder sind auf dem Stamnos vielleicht vornehme Athenerinnen in ihrem eigenen Umfeld oder gar beim Unterricht dargestellt? Manche dieser Szenen zeigen Frauen mit Schriftrollen anstelle eines Instruments. Sind überhaupt alle Dargestellten gleichen Ranges, wenn die rechte Figur der Seite A eine Weinkanne zum Nachschenken hält? In der älteren Forschung wurde in solchen Fällen oder auch bei der Darstellung einer älteren und jüngeren Frau von einer Herrin und ihrer Dienerin ausgegangen, doch wird dies heute bezweifelt.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Maler der Pariser Kentauromachie, Stamnos, Mitte 5. Jahrhundert v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00123490

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