Schad, Christian

Schadographie 35

Fallback-Bildstil

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  • Herstellung 1963–1965
Nachdem er das Studium der Malerei an der Kunstakademie in München abgebrochen hat, siedelt Christian Schad nach Zürich über, um nicht in den Krieg eingezogen zu werden. In Zürich erlebt er Veranstaltungen und Aktionen der Dadaisten um Hans Arp, Hugo Ball und weiteren mit. Mit dem dadaistischen Schriftsteller Werner Serner teilt er sich 1919 eine gemeinsame Wohnung in Genf und produziert vier Monate lang ca. 30 der sogenannten Schadographien. Diese entstehen bei der Belichtung von lichtempfindlichem Papier, auf dem er unspezifische Gegenstände platziert – u.a. Schnipsel und Stoffreste. Da durch die Objekte nur wenig Licht dringt, bilden sich schattenrissartige Abdrücke im Bild. Die Technik des Fotogramms reicht bis zu William Henry Fox Talbots Experimenten mit photogenen Zeichnungen um 1840 zurück. Die Innovation bei Schads Werken liegt konzeptuell in der Einbeziehung des Zufalls. Seine Kompositionen geben keinen Aufschluss auf außerbildliche Referenzen, im schwarz-weißen Bild sind ausschließlich unintendierte und abstrakte Formen zu erkennen.
Schad, der in den 1920er Jahren von der Fotografie zur Malerei zurückkehrt, gilt als einer der Hauptvertreter der malerischen Neuen Sachlichkeit. Erst in den 1960–70er Jahren produziert er auf Anregung des Fotohistorikers Helmut Gernsheim erneut Schadographien. Schad fertigt rund 180 Arbeiten an, die mit ca. 25 x 20 cm nun deutlich größer als die kleinformatigen Arbeiten von 1919 ausfallen. Aus dieser zweiten Phase stammen auch die Schadographien, die sich im Bestand des MKG befinden. (Teresa Gruber)

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Schad, Christian, Schadographie 35, 1963–1965, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/mkg-e00129275

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