Phi-Idol
Tags
- Herstellung spätes 15./14. Jahrhundert v. Chr.
Das Idol trägt ein langes, bis zum Boden fallendes Gewand, dessen Falten auf der Vorderseite durch dünnere, auf der Rückseite durch kräftigere Wellenlinien angegeben sind. Eine horizontale Gürtellinie ist auf der Rückseite sichtbar. Das Oberteil weist auf der Rückseite parallele Wellenlinien, auf der Vorderseite eine unregelmäßige Linienführung auf. Entlang der Schultern verläuft eine gebogene Linie, von der mit einfachen Linien angegebene Fransen herabhängen. Am Hals befindet sich eine horizontale Linie, die möglicherweise als Schmuck zu deuten ist.
In mykenischer Zeit treten Tonfiguren in stark stilisierter Form – vornehmlich weiblich – unvermittelt ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts v. Chr. auf. Zu den Haupttypen gehören die sogenannten Phi- und Psi-Idole, die ihre Namen aufgrund der ähnlichen Form griechischer Buchstaben erhalten haben. Ihre Gestaltung scheint von kretischen Vorbildern, der Göttin mit erhobenen Armen und Götterkrone, angeregt worden zu sein. In großer Zahl hergestellt, finden sich die mykenischen Idole in Gräbern, Siedlungen und auch Heiligtümern. Ihre Bedeutung als Göttin oder Betende (Adorantin) ist nicht sicher zu klären, sie dürften aber je nach Kontext unterschiedliche Funktionen erfüllt haben. Möglicherweise verkörperten die Idole sowohl die Gottheit als auch den Mensch. Zahlreiche Figuren sind in Kindergräbern oder solchen mit eher bescheidener Ausstattung gefunden worden. "Kinder und Arme, denen keine reichen Beigaben (etwa Schmuck oder Waffen) ins Grab gelegt wurden, bedurften dieses Schutzes wohl in besonderem Maße." (Lore Frey-Asche)
Zusätzliche Angaben
- Objektart
- Sammlung
- Inventarnummer1966.86Erworben mit Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung
- Herstellungspätes 15./14. Jahrhundert v. Chr.,
- Griechenland
- Material
- MaßeGesamt: Höhe: 11,6 cm; Breite: 5,1 cm; Tiefe: 3,2 cm
- Kategorie
- Epoche/Stil
- Ägäische Bronzezeit
- späthelladisch (mykenisch)
- SH II A (späthelladisch II A 1 )
- SH III A2
Das Objekt ist gemeinfrei und für die Abbildungen besteht kein urheberrechtlicher Schutz, sie können heruntergeladen und genutzt werden, ohne Erlaubnis einholen zu müssen. Wir bitten Sie darum, dass Sie die Fair Use Empfehlungen berücksichtigen.
Informieren Sie uns bitte gern, wenn Sie Abbildungen verwenden. Bei wissenschaftlicher Nutzung freuen wir uns über die Zusendung eines Belegexemplars oder Links zur Veröffentlichung. Wir empfehlen Ihnen hier, wie Sie korrekte Angaben zum Objekt machen und damit zu seiner Verbreitung beitragen können.
Zitiervorschlag
Wir arbeiten kontinuierlich daran, Informationen zu den Sammlungsobjekten zugänglich zu machen. Bitte beachten Sie, dass die Daten trotzdem unvollständig oder fehlerhaft sein können und eine nicht mehr zeitgemäße oder diskriminierende Sprache aufweisen können. Von den geschätzten 600.000 Objekten ist nur eine Auswahl online verfügbar. Wenn Sie Fragen, Hinweise und Kommentare zu den Objekten haben, freuen wir uns über eine Nachricht.