Pelike (Boreas entführt Oreithyia)
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- Herstellung um 460 v. Chr.
Am Hals befindet sich auf beiden Seiten eine Leiste mit runden, umschriebenen Palmetten. Unter den Figuren läuft ein Mäanderband mit regelmäßig eingestreuten Kreuzplatten um.
Auf Seite A ist die Verfolgung der Oreithyia durch den Windgott Boreas dargestellt. Der geflügelte und bärtige Boreas eilt von links heran und hat seinen linken Arm um die Schulter der athenischen Königstochter gelegt, mit der Rechten zwei Speere mit roten Wurfschlingen haltend. Boreas trägt eine Fuchspelzmütze (giech. alopekis), einen kurzen, gegürteten Chiton und einen gemusterten Mantel. Oreithyia ist mit einem langärmeligen Chiton und einem Diadem in den Haaren bekleidet; zudem trägt sie Schmuck um Arme und Hals. In den Gesichtszügen der Königstochter sind keine Anzeichen von Schrecken oder Ängstlichkeit abzulesen Die Hauptgruppe wird von zwei Figuren flankiert, die beide nach außen streben. Rechts der greise Vater Oreithyias, der athenische König Erechtheus. Links eine Gefährtin der Oreithyia.
Seite B zeigt den Auszug des athenischen Heros Theseus, der heroisch nackt, nach rechts stehend, im Redegestus seinem Gegenüber die Rechte entgegenstreckt. Die Linke umfasst zwei lange Speere mit roten Wurfschlingen. Links, Theseus gegenüber, steht sein Vater, der König Aigeus von Athen, mit einem Chiton und einem Mantel mit gemusterter Bordüre bekleidet und einem Reif im Haar. Er stützt sich mit seiner Rechten auf sein Zepter. Flankiert wird diese Szene von zwei weiblichen Figuren, rechts eine bildauswärtsstrebende Frau (Medea?) mit Oinochoe und Phiale in den Händen, links Athena mit langem Speer, langgewandet und mit hochgebundenem Haar.
Unter den Henkeln je ein langgewandetes, weibliches Flügelwesen (Nike?) im Laufschritt nach rechts bzw. nach links mit zwei Fackeln bzw. einer Fackel zu sehen.
Von besonderem Interesse sind die eingeritzten, die Darstellung überschneidenden suthina-Graffiti auf der Gefäßschulter. Suthina bedeutet 'zum Grab gehörig' bzw. 'Grabbeigabe'. Die Graffiti, die auf die Verwendung der Pelike als Grabvase in Etrurien hinweisen, sind - den Buchstabenformen nach zu urteilen - bald nach der Produktion des Gefäßes entstanden.
Zusätzliche Angaben
- Objektart
- Sammlung
- Inventarnummer1980.174Geschenk von Herbert Joost, Hamburg
- Fund
- Cerveteri
Herstellung- Maler der Athenageburt
- Zugeschrieben von Kurtz, Donna Carol (∗1943, Wissenschaftler/in) GND
- Zugeschrieben von Ohly-Dumm, Martha (∗1927, Wissenschaftler/in) GND
um 460 v. Chr.,- Athen
- Material
- MaßeGesamt: Höhe: 47,50 cm (ergänzt); Durchmesser: 35,00 cm; Mündungsdurchmesser: 19,30 cm
- Signatur/MarkeInschrift: Gefäßschulter zwischen den Henkeln auf Seite A und B: Seite A: ΣVΘΙΝΑ (linksläufig)
ΒΟΡΕΑΣ ΟΡΙΕΙΘΥΑ (rechte Bildhälfte, oben)
Seite B: ΣVΘΙΝΑ (linksläufig) - Kategorie
- Keramik (attisch-rotfigurig)
- Behälter/Aufbewahrung (Küchenarbeit)
- Grabbeigaben
- Epoche/Stil
- Strenger Stil (Griechische Antike)
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