Nolanische Amphora (A | B: Komast)

Auf beiden Seiten dieser als Nolanische Amphora benannten Form ist je eine männliche Figur zu sehen. Bis auf eine Standlinie aus stilisierten Efeublättern ist der Grund des Gefäßes vollständig schwarz gefirnisst.
Seite A zeigt einen nach rechts schreitenden jungen Mann mit gesenktem Haupt. Bekleidet ist er mit Stiefeln und einem von den Schultern herabgerutschten Mantel (Chlamys). In den Haaren trägt er einen Efeukranz. Unter dem linken Arm hat er einen Knotenstock eingeklemmt, in der Hand hält er ein lesbisches Barbiton, dessen an einer Schnur befestigtes Plektron er in der rechten Hand hält. Von der Leier hängt ein Futteral für eine Flöte herab.
Auf Seite B wendet sich ebenfalls ein junger Mann nach rechts. Er ist bis auf die über die linke Schulter geworfene Chlamys und den Kranz im Haar nackt. Der Oberkörper ist frontal gezeigt, mit dem rechten Arm greift er auffordernd zurück. Auch der Kopf ist zurückgewandt. Mit der Linken hält er einen Knotenstock.
Die Darstellungen zeigen jeweils einen Teilnehmer am Symposion, einen sog. Komasten. Die Bilder stimmen die Teilnehmer auf den bevorstehenden Aufbruch nach dem Gelage ein, das häufig in einem nächtlichen Umzug der Zecher (griechisch: Komos) mündete.