Madame d'Ora

Mutter mit zwei Töchtern am Tisch mit Eintopf, aus der "displaced persons"-Serie

Fallback-Bildstil

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  • Herstellung 1946–1948
Eine der ersten fotografischen Arbeiten, die d’Ora in der Nachkriegszeit anfertigt, sind die Aufnahmen von „displaced persons“, von Flüchtlingen und Aussiedlern in Wien und Salzburg. Auftraggeber der Serie war vermutlich die UNO, die ebenso wie andere Hilfsorganisationen Bildstrecken nutzte, um der Öffentlichkeit unzumutbare Lagerzustände zu zeigen, Interventionen zu rechtfertigen und Hilfsgelder zu generieren. Doch d’Oras Aufnahmen zeigen weniger die sozialen Umstände der längst nicht mehr provisorischen Lager, auch arbeitsfähige Frauen und Männer, die in den Lagern durchaus anzutreffen gewesen wären, tauchen in der Serie kaum auf. Zu sehen sind vor allem Kleinkinder und kranke und alte Menschen. D’Ora konzentriert sich auf persönliche Porträts, um das individuelle Schicksal der Menschen fotografisch einzufangen. Dabei unterscheidet sie nicht zwischen der Herkunft der „displaced persons“, sondern fotografiert jüdische Flüchtlinge und deutschsprachige Vertriebene aus Ost-und Südosteuropa gleichermaßen. „Die feurige Verteidigung unserer Ideale ist die einzig bleibende Schönheit,“ schreibt d’Ora 1942 im Exil. „Menschlichen Menschen allein sollte das Recht zustehen, ein bleibendes Bild auf Erden zurückzulassen. Denn ein Photo ist bleibend!“ D’Oras Aufnahmen lassen sich nicht zuletzt als emphatische Bekenntnisse zu einer humanistischen Fotografie begreifen, die sich in der Nachkriegszeit ausbreitete und bei der sich die Fotografie dem Menschen in seiner Lebenswelt einfühlsam sowie grundsätzlich optimistisch zuwendet. (Cathrin Hauswald)

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Madame d'Ora, Mutter mit zwei Töchtern am Tisch mit Eintopf, aus der "displaced persons"-Serie, 1946–1948, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/mkg-e00140068

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