Kopf eines Oba (Königs)

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  • Herstellung frühes 17. Jahrhundert
Der Gedenkkopf zeigt einen Herrscher des Volkes im westafrikanischen Benin. Er trägt eine Kinnumwicklung und eine Haube mit Behang, die realem Schmuck aus durchbohrtem Karneol nachgebildet sind. An der rechten Kopfseite hängt eine Haarflechte, darüber ein rosettenartiges vierteiliges Schmuckstück; an der linken Seite sind es zwei Zöpfe und Schmuckstücke desselben Typus. Halskragen und Zopfschmuck gehören zur Zeremonialtracht des Oba.
Über den Augen befinden sich je drei Tätowierungsnarben. Auf dem Kopf befindet sich eine runde Öffnung.
Jeder Oba errichtete seinem Vorgänger und seiner verstorbenen Königinmutter einen Altar, auf dem neben Kultgegenständen mindestens ein solcher Gedenkkopf aufgestellt war. In der mittleren Periode, der dieser Kopf zuzuordnen ist, ragten teilweise mit Schnitzereien, die historische Ereignisse zeigten, versehene Elefantenstoßzähne aus den Kopflöchern heraus.

Die Provenienzforschung am MK&G zu den Benin- Bronzen führte im Jahr 2016 zur Erkenntnis, dass es sich um Raubkunst handelt. 2018 wurde in Absprache mit der Hamburger Behörde für Kultur und Medien beschlossen, die Benin- Bronzen an das Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) zu übergeben. Gemeinsam mit vielen weiteren Kunstwerken aus Benin sind sie Teil der aktuellen Rückgabeverhandlungen mit Nigeria, die dort koordiniert werden.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Kopf eines Oba (Königs), frühes 17. Jahrhundert, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00123526

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