Kopf eines jungen Mannes

Tags

  • Herstellung spätes 5. / frühes 4. Jahrhundert v. Chr.
Etwas unterlebensgroßer Kopf eines jungen Mannes, dessen auffälliges Charakteristikum die weit aufgerissenen Augen mit geritzter Iris und eingestochenen Pupillen sind. Das linke Auge ist etwas anders gebildet als das rechte, vor allem ein wenig länger. Die eng anliegende Haarkappe ist durch eingetiefte Linien und leicht gewellte Strähnen unterteilt, die sich im Nacken und an den Schläfen zu hakenförmigen Locken einrollen. Die Anspannung des linken Halsmuskels fordert eine leichte Drehung des Kopfes zu seiner Linken. In dieser Idealansicht verschwinden dann auch die Asymmetrien im Gesicht.
Wie der Ansatz des linken Halsmuskels zeigt, muss der Kopf von einer Statue stammen – er ist also kein Votivkopf. Man möchte an eine nackte Figur denken in der Art des Jünglings von Portonaccio aus dem Anfang des 4. Jahrhunderts v. Chr.; aber auch eine Mantelstatue wäre denkbar.
Die über der Stirn wie abgeschnittenen, sich an den Schläfen lockenden Haare sind eine speziell italische Variante polykletischer Vorbilder, die in Etrurien starken Anklang gefunden haben.
Typisch etruskisch ist die eingestochene Pupille, die die Intensität des Blickes steigern soll.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Kopf eines jungen Mannes, spätes 5. / frühes 4. Jahrhundert v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126476

Wir arbeiten kontinuierlich daran, Informationen zu den Sammlungsobjekten zugänglich zu machen. Bitte beachten Sie, dass die Daten trotzdem unvollständig oder fehlerhaft sein können und eine nicht mehr zeitgemäße oder diskriminierende Sprache aufweisen können. Von den geschätzten 600.000 Objekten ist nur eine Auswahl online verfügbar. Wenn Sie Fragen, Hinweise und Kommentare zu den Objekten haben, freuen wir uns über eine Nachricht.