Kolonettenkrater (Orpheus und die Thraker / Manteljünglinge)
Tags
- Herstellung um 450 v. Chr.
Die Rückseite ist mit drei sog. Mantelfiguren verziert, einer typischen, aber einfachen Szene aus dem Repertoire der attischen Vasenmalerei. Zentral steht ein bärtiger Mann mit Zepter oder Stock, ihm gegenüber eine Frau und am rechten Rand ein Jüngling mit Stock.
Auf der Hauptseite ist eine Szene aus der griechischen Mythologie dargestellt. Zentral auf einem Felsen sitzt ein Musiker, der in das Spiel seiner Lyra vertieft ist. Er ist in einen Mantel gekleidet und trägt im Haar einen Lorbeerkranz. Hinten ist das Haar nach oben gebunden und fällt an den Schläfen herab. Zu seiner Zuhörerschaft gehören drei Männer mit Lanzen, von denen einer sein Pferd mitführt und ein anderer seinen Fuß auf den Felsen setzt. Ihre Kleidung besteht aus kurzen Gewändern, die gegürtet sind, gewebten Wollmänteln, Mützen aus Fuchspelz, deren Tierschwänze herabhängen, und weichen Stiefeln. Diese Tracht ist nicht griechisch, sondern gehört zu den Thrakern, deren Heimat das schroffe Gebiet nördlich Griechenlands ist. Ein bekannter Thraker war der Sänger Orpheus, der Musiker in der Mitte. Er bezauberte mit seinem musischen Talent nicht nur Mensch, sondern auch Tier und Natur, wofür die Schildkröte und der Stein unter dem Fels des Orpheus stehen.
Der Mythos von Orpheus war im klassischen Athen sehr beliebt und wurde für viele Theaterstücke, wie etwa von Aischylos oder Euripides, oder Darstellungen auf Vasen verwendet. Das tragische Schicksal des begnadeten Musikers, der seine Frau Eurydike verlor, erfolglos in die Unterwelt hinabstieg, um sie zu erlösen, und schließlich von rasenden Frauen zerstückelt wurde, faszinierte.
Die Hamburger Vase zeigt eine ruhige Szene mit einem in sich gekehrten Orpheus, dessen Landsleute seinem Spiel lauschen.
Zusätzliche Angaben
- Objektart
- Sammlung
- Inventarnummer1968.79Geschenk von B.A.T. Cigaretten-Fabriken GmbH (Hamburg)
- Herstellung
- Zugeschrieben an Neapel-Maler (Vasenmaler/in)
- Zugeschrieben von Beazley, John D. (1885–1970, Wissenschaftler/in) GND
- Zugeschrieben von Metzler, D. (Wissenschaftler/in)
- Vielleicht von Maler der Louvre Kentauromachie (Vasenmaler/in)
um 450 v. Chr.,- Sizilien
- Material
- MaßeGesamt: Höhe: 48 cm
- Kategorie
- Keramik (attisch-rotfigurig)
- Trink- und Schankgeschirr
- Grabbeigaben
- Epoche/Stil
Das Objekt ist gemeinfrei und für die Abbildungen besteht kein urheberrechtlicher Schutz, sie können heruntergeladen und genutzt werden, ohne Erlaubnis einholen zu müssen. Wir bitten Sie darum, dass Sie die Fair Use Empfehlungen berücksichtigen.
Informieren Sie uns bitte gern, wenn Sie Abbildungen verwenden. Bei wissenschaftlicher Nutzung freuen wir uns über die Zusendung eines Belegexemplars oder Links zur Veröffentlichung. Wir empfehlen Ihnen hier, wie Sie korrekte Angaben zum Objekt machen und damit zu seiner Verbreitung beitragen können.
Zitiervorschlag
Wir arbeiten kontinuierlich daran, Informationen zu den Sammlungsobjekten zugänglich zu machen. Bitte beachten Sie, dass die Daten trotzdem unvollständig oder fehlerhaft sein können und eine nicht mehr zeitgemäße oder diskriminierende Sprache aufweisen können. Von den geschätzten 600.000 Objekten ist nur eine Auswahl online verfügbar. Wenn Sie Fragen, Hinweise und Kommentare zu den Objekten haben, freuen wir uns über eine Nachricht.