Neapel-Maler
Maler der Louvre Kentauromachie

Kolonettenkrater (Orpheus und die Thraker / Manteljünglinge)

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  • Herstellung um 450 v. Chr.
Bei dem großen Gefäß handelt es sich um einen Kolonettenkrater, ein griechisches Weinmischgefäß. Während des Gastmahls, des Symposions, wurden hierin Wasser und Wein gemischt und hieraus den Teilnehmern in kleineren Gefäße gereicht.
Die Rückseite ist mit drei sog. Mantelfiguren verziert, einer typischen, aber einfachen Szene aus dem Repertoire der attischen Vasenmalerei. Zentral steht ein bärtiger Mann mit Zepter oder Stock, ihm gegenüber eine Frau und am rechten Rand ein Jüngling mit Stock.
Auf der Hauptseite ist eine Szene aus der griechischen Mythologie dargestellt. Zentral auf einem Felsen sitzt ein Musiker, der in das Spiel seiner Lyra vertieft ist. Er ist in einen Mantel gekleidet und trägt im Haar einen Lorbeerkranz. Hinten ist das Haar nach oben gebunden und fällt an den Schläfen herab. Zu seiner Zuhörerschaft gehören drei Männer mit Lanzen, von denen einer sein Pferd mitführt und ein anderer seinen Fuß auf den Felsen setzt. Ihre Kleidung besteht aus kurzen Gewändern, die gegürtet sind, gewebten Wollmänteln, Mützen aus Fuchspelz, deren Tierschwänze herabhängen, und weichen Stiefeln. Diese Tracht ist nicht griechisch, sondern gehört zu den Thrakern, deren Heimat das schroffe Gebiet nördlich Griechenlands ist. Ein bekannter Thraker war der Sänger Orpheus, der Musiker in der Mitte. Er bezauberte mit seinem musischen Talent nicht nur Mensch, sondern auch Tier und Natur, wofür die Schildkröte und der Stein unter dem Fels des Orpheus stehen.
Der Mythos von Orpheus war im klassischen Athen sehr beliebt und wurde für viele Theaterstücke, wie etwa von Aischylos oder Euripides, oder Darstellungen auf Vasen verwendet. Das tragische Schicksal des begnadeten Musikers, der seine Frau Eurydike verlor, erfolglos in die Unterwelt hinabstieg, um sie zu erlösen, und schließlich von rasenden Frauen zerstückelt wurde, faszinierte.
Die Hamburger Vase zeigt eine ruhige Szene mit einem in sich gekehrten Orpheus, dessen Landsleute seinem Spiel lauschen.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Neapel-Maler, Maler der Louvre Kentauromachie, Kolonettenkrater (Orpheus und die Thraker / Manteljünglinge), um 450 v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126475

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