Isis lactans mit Harpokrates

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Die Göttin Isis sitzt auf einem Thron mit hoher Rückenlehne und verzierten Seitenpfosten. Sie greift mit ihrer Rechten an ihre entblößte linke Brust, die sie dem auf ihrem Schoß liegenden Harpokrates reicht. Bekleidet ist Isis mit einem gefältelten Untergewand und einem über ihre rechte Schulter und um den Unterkörper geschlungenen Mantel. Über der Brust ist er im sogenannten Isis-Knoten gebunden. Die Haare fallen in sogenannten Korkenzieherlocken bis auf die Schultern herab. Auf dem Kopf trägt die Göttin die Hathor-Krone aus Kuhhörnern, Sonnenscheibe und Federn, was auf eine Gleichsetzung mit der Göttin Hathor, der Mutter des heiligen Apis-Stieres, hinweist.
Die auf dem Thron sitzende Isis entstammt der griechischen Ikonografie und wurde von Göttinendarstellungen, u.a. der Hera, Demester und Kybele, übernommen.
Mit ihrem Brudergemahl Osiris bildete die Göttin Isis im goldenen Zeitalter Ägyptens das erste Herrscherpaar. Durch ihren Sohn Horus, von den Griechen später Harpokrates genannt, ist sie die Mutter aller nachfolgenden Pharaonen. Isis avancierte zur bedeutendsten Göttin des Nillandes und wurde in römischer Zeit im gesamten Imperium Romanum verehrt. Darstellungen zeigen die Göttin häufig als Isis lactans ("die Milchgebende"); sie ist Ausdruck des familiären Schutzes.
Die Figur zählt zur Gruppe der sog. Fayum-Terrakotten. In Alexandria, dem internationalen, griechisch geprägten Zentrum Ägyptens, lebt eine multikulturelle Gesellschaft aus Ägyptern, Orientalen, Griechen, Römern, Juden und anderen, deren unterschiedliche religiöse Vorstellungen sich allmählich vermischen. Einblicke in diese Glaubenswelt erlauben die sog. Fayum-Terrakotten. Sie sind Teil des religiösen Haushaltes, Kinderspielzeug, "Nippesfiguren", aber auch Kultsymbole, Grabbeigaben, Wallfahrtsbilder, Votivgaben und magische Objekte zur Bannung böser Mächte. Man findet sie in Häusern, Gräbern und Heiligtümern.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Isis lactans mit Harpokrates, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126882

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