Helm mit Ohrenangabe

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  • Herstellung um 620 v. Chr.
Der Helm ist aus zwei Teilen gearbeitet, die durch einen übergreifenden Längssaum in der Schädelmitte zusammengenietet sind. Stirn-, Wangen- und Kinnschutz lassen nur einen kleinen Gesichtsausschnitt frei. Haupthaar und Bart werden im Umriss durch eine leichte, flächenhafte Relieferhöhung dargestellt. Markant sind die aus dem Blech getriebenen naturalistischen Ohren. Der erhaltene Teil des Nackenschutzes ist durch zwei Ornamentbänder zwischen Relieflinien dekoriert.
Dieser Helm stammt aus einem größeren, im Jahr 1964 gefundenen Fundkomplex von Helmen, Panzern und Mitren in Aphrati (ant. Arkades) im südlichen Mittelkreta. Sie waren in monumentalen Tongefäßen in einem Kult- oder Versammlungsgebäude deponiert. Der umfangreichere Teil des Fundes befindet sich heute im Metropolitan Museum of Art in New York. Bei kretischen Werken ist häufiger ein östlicher Einfluss zu beobachten, spielte die Insel Kreta doch bei der Vermittlung östlicher Kunsttraditionen nach Westen eine bedeutsame
Rolle.
Wie Erika Simon darlegte, wurden die Waffen von Arkades wahrscheinlich beim kultischen Waffentanz und nicht im Kampf eingesetzt. Anschließend erfolgte ihre Weihung an eine Gottheit.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Helm mit Ohrenangabe, um 620 v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126514

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