Harpokrates auf Gans

Tags

  • Herstellung 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr.
Der Gott Harpokrates sitzt auf einer nach rechts schreitenden Gans. Oberkörper und Kopf sind frontal gezeigt. Harpokrates ist mit einem langen Chiton bekleidet. In seiner am Körper angelegten Linken hält er eine kleine ritzverzierte Keule. Den rechten Arm hat er angewinkelt zum Mund geführt. Mit dem ausgestreckten Zeigefinger berührt er die Lippen. Sein rundes, fülliges Gesicht wird von Locken gerahmt, darüber sitzt ein dicker Kranz und die Doppelkrone Ägyptens.
Das Gefieder der Gans ist am Hals durch eine Schraffur angegeben. Ihre Brust ziert eine Efeu- oder Weinlaufgirlande. Die Flügelfedern sind deutlich ausgearbeitet.
Harpokrates, dessen Name 'Horus, das Kind' bedeutet, gilt in der ägyptischen Mythologie als Sohn von Isis und Osiris. Zumeist ist er als Kind mit dicklichem Bau, pausbäckigem Gesicht und der Doppelkrone dargestellt. Zumeist hat er seine Finger zum Mund geführt, der sogenannte Kindergestus. Die Verbindung mit der Gans verweist bei dieser Terrakotte auf seine Mutter Isis, deren heiliges Tier die Gans war.

Die Figur zählt zur Gruppe der sog. Fayum-Terrakotten. In Alexandria, dem internationalen, griechisch geprägten Zentrum Ägyptens, lebt eine multikulturelle Gesellschaft aus Ägyptern, Orientalen, Griechen, Römern, Juden und anderen, deren unterschiedliche religiöse Vorstellungen sich allmählich vermischen. Einblicke in diese Glaubenswelt erlauben die sog. Fayum-Terrakotten. Sie sind Teil des religiösen Haushaltes, Kinderspielzeug, "Nippesfiguren", aber auch Kultsymbole, Grabbeigaben, Wallfahrtsbilder, Votivgaben und magische Objekte zur Bannung böser Mächte. Man findet sie in Häusern, Gräbern und Heiligtümern.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Harpokrates auf Gans, 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126880

Wir arbeiten kontinuierlich daran, Informationen zu den Sammlungsobjekten zugänglich zu machen. Bitte beachten Sie, dass die Daten trotzdem unvollständig oder fehlerhaft sein können und eine nicht mehr zeitgemäße oder diskriminierende Sprache aufweisen können. Von den geschätzten 600.000 Objekten ist nur eine Auswahl online verfügbar. Wenn Sie Fragen, Hinweise und Kommentare zu den Objekten haben, freuen wir uns über eine Nachricht.