Grotesker männlicher Kopf

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  • Herstellung 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr.
Der grotesk anmutende, fast halslose Kopf eines Mannes mit Haarkranz und Hinterhauptglatze, stark verschobenem Untergesicht und herausgestreckter dicker Zunge gehörte wohl ursprünglich zu einer Statuette eines angehörigen der Unterschicht. Markant sind die unter der in Querfalten gelegten Stirn hervorschauenden großen Augen mit vorgewölbten Augenbrauen und gebohrten Pupillen, dazu die große breite Nase mit leichtem Haken und Knick an der Wurzel.
Der Kopf zählt zur Gruppe der sog. Fayum-Terrakotten. In Alexandria, dem internationalen, griechisch geprägten Zentrum Ägyptens, lebt eine multikulturelle Gesellschaft aus Ägyptern, Orientalen, Griechen, Römern, Juden und anderen, deren unterschiedliche religiöse Vorstellungen sich allmählich vermischen. Einblicke in diese Glaubenswelt erlauben die sog. Fayum-Terrakotten. Sie sind Teil des religiösen Haushaltes, Kinderspielzeug, "Nippesfiguren", aber auch Kultsymbole, Grabbeigaben, Wallfahrtsbilder, Votivgaben und magische Objekte zur Bannung böser Mächte. Man findet sie in Häusern, Gräbern und Heiligtümern.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Grotesker männlicher Kopf, 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126970

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