Unbekannt

Gekreuzigter Christus mit Maria und Johannes

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  • Ausführung 1690
Bei dieser Federzeichnung mit Tinte handelt es sich um ein Kalligramm, d. h. ein Figurengedicht (Carmen figuratum), ein aus Schrift gestaltetes Bild. Figurengedichte gibt es bereits seit der Antike, sie fanden allerdings im Barock ihre Blütezeit. In der Literatur beheimatet, sind sie dennoch intermediale Werke und können heute zur bildenden Kunst gezählt werden. Das Bild besteht aus deutscher Schrift. Sogar die Blutstropfen, die hinabfallen, sind aus Buchstaben gebildet. Einzig und allein kleine Augenpartien und die Nägel sind als solche und ohne Schrift gezeichnet. Der gekreuzigte Christus ist im Zentrum. Links, mit erhobenem Blick und zusammengelegten Händen, steht die Jungfrau Maria. Rechts steht, ebenfalls mit erhobenem Blick und gefalteten Händen, der Jünger Johannes. Auf dem Kreuz liest man oben "INRI" ("Jesus von Nazareth, König der Juden“). Abgesehen von einigen Steinen, liegt noch ein Totenkopf am Fuße des Kreuzes als Hinweis auf Golgota ("die Schädelstätte"). Häufig wurden nur einzelne Motive mit Schrift dargestellt, sodass dieses Werk in seiner Komplexität nicht nur in der Sammlung des MK&Gs eine Besonderheit darstellt, sondern auch innerhalb der Figurengedichte an sich. (Swantje Hopp, Studentin und Praktikantin im Projekt Digitale Inventarisierung, 2022)

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Unbekannt, Gekreuzigter Christus mit Maria und Johannes, 1690, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/mkg-e00210545

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