Fulcrum (Beschlagblech von einem Bett)

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  • Herstellung 1. Hälfte 2. Jahrhundert v. Chr.
Das Beschlagstück gehörte einstmals – wie die zahlreichen Pendants vor allem aus der römischen Kaiserzeit belegen – zur Ausstattung hölzerner Betten bzw. Speiselager, bei denen sie an den erhöhten Kopfseiten oder bisweilen auch zusätzlich am Fußende beidseitig aufgenagelt waren.
Das Fulcrum ist aus einem Stück gegossen, d. h. der liegende Hermaphrodit und die beiden Büsten an den Enden sind nicht separat appliziert. Bei den Reliefs handelt es sich um rückseitig offene Hohlgüsse. Fünf Nagellöcher dienten zur Befestigung.
Im Zentrum – der Kurvung des Blechs folgend – liegt auf seinem ausgebreiteten Gewand in legerer Haltung reizvoll hingestreckt ein Hermaphrodit, den Kopf mit der Linken abstützend. Seine Rechte ruht locker auf dem Oberschenkel, die Unterschenkel sind von einem Teil des Mantels umschlossen.
Die seitlichen Büsten gehören in den dionysischen Bereich. Dargestellt sind wohl Dionysos (unten) und eine Mänade (oben).
Die bislang bekannten Fulcra lassen sich im Wesentlichen in zwei Hauptgruppen gliedern: Beim Rahmentypus, der mehrheitlich bereits der römischen Kaiserzeit zuzuordnen ist, wird die figürliche Dekoration von einem Rahmen zusammengehalten. Der nur in wenigen Exemplaren erhaltene Relieftypus gehört dagegen dem Hellenismus an.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Fulcrum (Beschlagblech von einem Bett), 1. Hälfte 2. Jahrhundert v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126691

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