Ephedrismos-Gruppe (Silen und Nymphe)

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  • Herstellung Ende 4. Jh. v. Chr.
Ein alter Silen trägt ein junges Mädchen auf dem Rücken nach Art des Ephedrismos-Spieles. Der am ganzen Körper behaarte Papposilen ist mit Tierohren, gerunzelter Stirn, breiter Nase sowie Oberlippenbart und struppigem Kinnbart dargestellt. Unterleib und Oberschenkel seiner stämmigen Figur sind von einem in Nabelhöhe geknoteten Manteltuch bedeckt. Er steht in Schrittstellung auf einem niedrigen runden Sockel, dessen Boden offen ist. Mit beiden Armen hält er ein Mädchen auf seinem Rücken, das im Damensitz auf seiner rechten Hüfte hockt. Ihre rechte Hand ruht auf seinem Oberarm, die linke auf seiner linken Schulter. Bekleidet ist sie mit einem langen Chiton, der die rechte Brust kokett entblößt, und einem Mantel. Ihr Haar ist gescheitelt, über Stirn und Schläfen nach hinten gekämmt und im Nacken geknotet. Als Haarschmuck trägt sie einen Blätterkranz, von dem seitlich Binden auf beide Schultern herabfallen. Feines schmales Gesicht. Auf der Rückseite zeigt die Figurengruppe nur in der oberen Hälfte eine Modellierung, während sich im unteren Teil eine durchgehende glatte Stütze befindet, die auch zwischen den Beinen des Silens sichtbar ist. Sie weist ein kreisrundes Brennloch von 2,5 cm Durchmesser auf.
Bei dem in der Antike sehr beliebten Spiel kam es darauf an, mit einem Stein oder Ball einen auf dem Boden aufgestellten Grenzstein zu treffen. Wer hierbei verlor, musste den Sieger auf den Rücken nehmen und, während dieser ihm die Augen zuhielt, den Grenzstein suchen. Meist ist nur die "Strafe" wiedergegeben. Sind Silene an solchen Darstellungen beteiligt, ist an eine Verbindung zum Satyr-Spiel – einem Teil antiker Theateraufführungen – zu denken.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Ephedrismos-Gruppe (Silen und Nymphe), Ende 4. Jh. v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00125563

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