Schulz, Lavinia

Druckvermerk und Erklärungen zur "Tanzschrift der vier Sätze der Toten Frau aus dem Tanz Mann und Tote Frau"

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  • Ausführung 1921
Um 1918 arbeitete Lavinia Schulz unter Lothar Schreyer an der "Sturmbühne" in Berlin, die 1919 als "Kampfbühne" in Hamburg fortgeführt wurde. Für die Bühnenstücke wurden sogenannte "Spielgänge" entwickelt, die ähnlich einer Partitur eine bildliche Darstellung von Regieanweisungen und Texten verbanden. Nach dem Zerwürfnis mit Lothar Schreyer und dem Ausscheiden von Lavinia Schulz' und ihrem Partner Walter Holdt aus der "Kampfbühne" konzentrierte sich das Paar auf eigene Bühnentänze in Ganzkörpermasken. Für diese entstanden Notationen, genannt "Tanzschriften", in denen Lavinia Schulz die Bewegungen im Raum und in der Seitenansicht zeichnerisch dargestellt und in einer dritten Zeile den (begleitenden) Rhythmus anzeigt. Ihr Tanz "Mann und Tote Frau" und die dazugehörigen Masken gehörten zu den ersten eigenen Produktionen des Paares. Der von Lavinia Schulz getanzte Part galt als eine ihrer eindrücklichsten Performances. 1921 veröffentlichte sie Auszüge daraus in einer auf 60 Exemplare limitierten Grafikmappe. Diese enthält neben einem Impressum acht Seiten aus der Tanzschrift sowie einen Titelholzschnitt des befreundeten Grafikers Heinrich Stegemann. Kurz zuvor, noch im Jahr 1920, hatte Lothar Schreyer mit der "Werkstatt der Kampfbühne" ein Holzschnitt-Mappenwerk mit dem Spielgang "Kreuzigung" herausgegeben, auch hier wurde in Masken agiert. Diese beiden Mappenwerke sind heute seltene Dokumente für die Bestrebungen der Expressionisten zu einer Erneuerung der Bühnenkunst. (Athina Chadzis)

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Schulz, Lavinia, Druckvermerk und Erklärungen zur "Tanzschrift der vier Sätze der Toten Frau aus dem Tanz Mann und Tote Frau", 1921, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/mkg-e00190310

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