Bildnis eines unbekannten Römers

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  • Herstellung um 250 n. Chr.
Das Porträt gehörte ehemals zu einer Büste oder Statue. Die antike Bruchstelle am Hals ist modern als Fläche abgearbeitet worden, um eine bessere Sockelung zu ermöglichen. Die Gesichtspartie muss in neuerer Zeit mit Säure gereinigt worden sein, während die Haare und der Kranz im Fundzustand belassen wurden. Die rötlich-braunen Erdablagerungen sind deutlich zu erkennen. Aus dieser unterschiedlichen Behandlung resultiert der Kontrast zwischen den speckig-glänzenden Gesichts- und den matten Haarpartien und Kranzblättern.
Dargestellt ist ein Mann jüngeren Alters mit einem "Kehlbart", einer Barttracht, die besonders gut von Bildnissen des römischen Kaisers Gallienus (reg. 253–268 n. Chr.) bekannt sind. In diese Jahre gehört auch das Bildnis des hier gezeigten Mannes.
Der Efeukranz im Haar scheint auf einen Zusammenhang mit dem Weingott Dionysos (lat. Bacchus) hinzudeuten, zu dessen Attributen Efeu- oder Weinlaubkränze zählen. Die hohe bildhauerische Qualität des Kopfes kommt besonders in der naturalistischen Bildung der Kranzblätter zum Ausdruck. Die Ausarbeitung des Porträts wird zur Rückseite hin summarischer. Daraus darf gefolgert werden, dass das Bildnis ursprünglich vor einer Wand oder in einer Nische aufgestellt war, so dass dem Betrachter die Rückansicht verborgen blieb.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Bildnis eines unbekannten Römers, um 250 n. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00123873

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