Bildnis einer jungen Römerin

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  • Herstellung um 190 n. Chr.
Das zart bewegte Gesicht von porzellanartiger Glätte kontrastiert deutlich zu der rauen Oberfläche der Haarpartien. Auf diesem Gegensatz beruht ein wesentlicher Reiz des qualitativ hervorragenden Kopfes, von dem nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob er ehemals zu einer Statue oder Büste gehört hat.
Die charakteristische Frisur mit Mittelscheitel, den Haarwellen an den Seiten und dem strahlenförmigen Dutt bzw. Knoten auf dem Hinterkopf hat die Interpretation auf Bruttia Crispina gelenkt, die etwa siebzehnjährig 178 n. Chr. mit Commodus, dem späteren Kaiser, vermählt wurde. Schon im Winter 182/3 n. Chr. wurde sie mit einer Verschwörung gegen Commodus in Verbindung gebracht, nach Capri verbannt und 187 n. Chr. hingerichtet.
Die Entscheidung der Frage, ob hier das Bildnis einer Angehörigen des Kaiserhauses oder nicht doch eher ein Privatporträt erhalten ist, wird dadurch erschwert, dass einerseits nur recht wenige freiplastische Bildnisse der Crispina allgemein als authentisch akzeptiert worden sind und andererseits die Übernahme kaiserlicher Frisuren durch Privatpersonen weit verbreitet war.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Bildnis einer jungen Römerin, um 190 n. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126653

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