Baubo

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  • Herstellung 3. Jahrhundert v. Chr. bis 2. Jahrhundert n. Chr.
Die kleine, füllige und nackte weibliche Figur hat ihre Beine in Gebärhaltung seitlich abgespreizt, die Füße aufgesetzt, fasst mit ihrer Rechten an die Scham. Die Linke ist auf dem Knie abgelegt. Auf dem Kopf trägt sie einen Kranz.
Figuren dieses Motivs werden als Baubo (griech. Schoß) bezeichnet. Wegen des dicken Bauches und der außergewöhnlichen Sitzhaltung mit entblößter Scham vermutet man in ihr die Darstellung einer Gebärenden. Während die linke Hand auf dem Schenkel ruht, hilft sie sich mit der rechten Hand selbst, das Kind zur Welt zu bringen. Diese kuriose Darstellung wird allgemein als Fruchtbarkeitssymbol, genauer als Verweis auf Gebärfähigkeit verstanden. Vermutlich wurde die unheilabwehrende Statuette Gebärenden zum Schutz der Mutter und des Ungeborenen geschenkt.
Die Figur zählt zur Gruppe der sog. Fayum-Terrakotten. In Alexandria, dem internationalen, griechisch geprägten Zentrum Ägyptens, lebt eine multikulturelle Gesellschaft aus Ägyptern, Orientalen, Griechen, Römern, Juden und anderen, deren unterschiedliche religiöse Vorstellungen sich allmählich vermischen. Einblicke in diese Glaubenswelt erlauben die sog. Fayum-Terrakotten. Sie sind Teil des religiösen Haushaltes, Kinderspielzeug, "Nippesfiguren", aber auch Kultsymbole, Grabbeigaben, Wallfahrtsbilder, Votivgaben und magische Objekte zur Bannung böser Mächte. Man findet sie in Häusern, Gräbern und Heiligtümern.

Zusätzliche Angaben

Zitiervorschlag

Baubo, 3. Jahrhundert v. Chr. bis 2. Jahrhundert n. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/object/dc00126937

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