Type
Buchvorstellung, Präsentation & Gespräch
Urban Visions: Künstlerisches Exil in London und New York in den 1930er und 1940er Jahren
Period of time
19.6.25, 6.00 pm – 7.30 pm
Image / video
Teaser text
Kostenlos im Freiraum des MK&G.
 
London und New York waren in den 1930er und 1940er Jahren Metropolen des künstlerischen Exils und Orte der Zuflucht vor nationalsozialistischer Verfolgung. Sie waren – wie Doug Sander es formuliert – „Arrival Cities“, Ankunftsstädte für europäische emigrierte Kunst- und Kulturschaffende. 

Exilierte gründeten in den Metropolen Galerien, Verlage, Zeitschriften, Fotogeschäfte und -agenturen, sie kooperierten mit lokalen Künstler*innen, organisierten Ausstellungen und verbanden sich in Netzwerken. In ihren Werken setzten sie sich mit ihren Metropolen auseinander und reflektierten persönliche Emigrationserfahrungen. Dabei stellt sich die Frage, wie sich die Kunstszenen durch die Ankunft der Exilierten veränderten. Welche kulturellen Infrastrukturen wurden aufgebaut? Wie prägten Exilerfahrungen und die Stadt selbst das Werk der Exilierten?

Diese Fragen und dem vielfältigen Wirken von Emigrant:innen aus Kunst, Fotografie und Architektur in Auseinandersetzung mit ihrer Exilstadt gehen die Kunst- und Fotohistorikerinnen Burcu Dogramaci und Helene Roth nach. Ihre Forschungsergebnisse finden sich in zwei Büchern, die sie am 19. Juni präsentieren: „Exil London. Metropole, Moderne und Künstlerische Emigration“ (Wallstein) und „Eyes. Deutschsprachige Fotograf*innen im New Yorker Exil in den 1930er- und 1940er-Jahren“ (Wallstein).

Beide Bücher entstanden im Rahmen des ERC-Projekts „Relocating Modernism: Global Metropolises, Modern Art and Exile“ (METROMOD), das unter der Leitung von Burcu Dogramaci in der Zeit 2017–2023 mit einem internationalen Team an der LMU München durchgeführt wurde. Buenos Aires, New York, London, Bombay (heute Mumbai), Istanbul und Shanghai wurden als Fluchtziele europäischer Kunstschaffender in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts untersucht. Im Zentrum stehen die urbanen Topografien, Orte, an denen Kunstschaffende lebten und arbeiteten. In Kooperation mit lokalen Forscher:innen entstanden ein dynamisches, frei zugängliches Online-Archiv sowie virtuelle Stadtspaziergänge. Ergänzend zur Buchpräsentation stellen Burcu Dogramaci und Helene Roth auch das METROMOD-Projekt vor.