Thronender Sarapis mit Harpokrates

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  • Production 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr.
Auf einem Thron mit hoher, kassettierter Lehne und verzierten Seitenpfosten sitzt der Gott Sarapis. Um den Unterleib und die Beine ist ein Mantel (griechisch himátion) geschlungen. Er hat seine rechte Hand auf den Kopf des kleinen nackten Harpokrates gelegt, der mit übereinander geschlagenen Beinen am Thron lehnt. In seiner Linken hält Sarapis ein Füllhorn und einen Heroldstab (griechisch kerykeion). Bart und Haare sind gelockt; auf dem Kopf trägt der Gott die aus gedrechselten Widderhörnern, der Sonnenscheibe und Federn bestehende Atef-Krone.
Die Statuette geht in freierer Variation auf das berühmte, um 300 v. Chr. von dem griechischen Bildhauer Bryaxis geschaffene Kultbild im Heiligtum von Alexandria zurück.
Der Gott Sarapis ist eine künstliche Schöpfung des Ptolemaios I. Soter (367/6-283/2 v. Chr.). In ihm vereinigen sich die ägyptischen und griechischen Totengötter Osiris-Apis und Hades-Pluton. Diese bewusste Synthese der Kulttraditionen war ein maßgeblicher Bestandteil des ptolemäischen Programms zur Annäherung der beiden Bevölkerungsgruppen.
Die Figur zählt zur Gruppe der sog. Fayum-Terrakotten. In Alexandria, dem internationalen, griechisch geprägten Zentrum Ägyptens, lebt eine multikulturelle Gesellschaft aus Ägyptern, Orientalen, Griechen, Römern, Juden und anderen, deren unterschiedliche religiöse Vorstellungen sich allmählich vermischen. Einblicke in diese Glaubenswelt erlauben die sog. Fayum-Terrakotten. Sie sind Teil des religiösen Haushaltes, Kinderspielzeug, "Nippesfiguren", aber auch Kultsymbole, Grabbeigaben, Wallfahrtsbilder, Votivgaben und magische Objekte zur Bannung böser Mächte. Man findet sie in Häusern, Gräbern und Heiligtümern.

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Thronender Sarapis mit Harpokrates, 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr., Museum for Kunst and Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/en/object/dc00126897

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