Sitzende Frau mit Kind (Kurotrophos)

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  • Production Ende 6. / Anfang 5. Jahrhundert v. Chr.
Die auf einem einfachen kastenförmigen Hocker sitzende Frau trägt ein Kind auf ihrem linken Arm. Beide sind in den Mantel der Frau gehüllt, den diese bis über den Kopf gezogen hat. Die Haare sind von einem Kopftuch bedeckt. Die Füße mit Schuhen stehen auf einer niedrigen Fußbank.
Aus dem Kunsthandel sind genaue Entsprechungen bekannt, die wohl auch aus derselben Form (und vom selben Fundort) stammen.
Darstellungen von Kourotrophoi, also von Frauen, die ein Kind im Arm oder auf dem Schoß halten, haben im Mittelmeerraum eine lange Tradition. Dieser Typus wurde offenbar im südwestkleinasiatischen Bereich, vielleicht in Knidos um 500 v. Chr. geschaffen, dann im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. von Rhodos aufgegriffen und weitergebildet.
Der Kult der Kurotrophos ist in Griechenland alt und sehr komplex. Mehrere Gottheiten werden als Kurotrophos verehrt, allen voran die Erdgöttin Gaia. Da bei den Terrakotten dieser Gruppe aber die Frauen kein Diadem tragen und zudem auf einem Hocker ohne Rückenlehne sitzen, sollte man in der Frau eher eine Sterbliche als eine Göttin sehen. Mit diesem Votiv stellte eine Frau sich und ihr Kind unter den Schutz der Gottheit, der sie die Gabe weihte.

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Sitzende Frau mit Kind (Kurotrophos), Museum for Kunst and Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/en/object/dc00126493

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