Maler der Pariser Kentauromachie

Pelike (A: Ödipus und die Sphinx | B: Drei Manteljünglinge)

Tags

  • Production um 450-440 v. Chr.
Auf dieser attisch-rotfigurigen Pelike ist der Mythos von Ödipus vor der Sphinx dargestellt. Auf seinem Weg nach Theben musste Ödipus eine Wegstelle passieren, an der die Sphinx auf einem Felsen sitzend den Reisenden ein Rätsel aufgab. Wer es nicht zu lösen vermochte, wurde von ihr getötet. Ödipus erhält das wohl berühmteste Rätsel der Menschheit: »Es ist am Morgen vierfüßig, am Mittag zweifüßig, am Abend dreifüßig. Von allen Geschöpfen wechselt es allein mit der Zahl seiner Füße; aber eben wenn es die meisten Füße bewegt, sind Kraft und Schnelligkeit seiner Glieder ihm am geringsten.« (Apollodoros, Bibliotheke 3,5,8 u. 3,53–54.) Als er die richtige Antwort gibt, stürzt sich die Sphinx in den Tod – die Bedrohung ist gebannt.
Auf Seite A ist jener Moment dargestellt, als Ödipus das Rätsel empfangen hat. Im Zentrum befindet sich die auf einem Felsvorsprung sitzende Sphinx nach rechts. Dem hageren Löwenkörper sind die mächtigen, geöffnet nach hinten geführten Schwingen beigegeben. Die Haare sind hochgebunden, fallen in drei Strähnen vor dem Ohr herab. Rechts steht Ödipus, den Kopf leicht nach unten geneigt. Er ist mit hochgeschnürten Stiefeln, einer Chlamys, aus der unter dem linken Arm eine Schwertscheide hervorlugt, und einem Petasos (breitkrempigen Hut) bekleidet. In der Rechten hält er zwei Speere. Seine Füße sind bereits zum Gehen gewandt. Links steht hinter der Sphinx ein bärtiger Mann im Mantel, auf einen Stock gestützt. Die untere Begrenzung bildet ein Mäanderband mit eingefügten Kreuzplatten. Oben umzieht ein Lorbeerkranz zwischen zwei Linien den Bereich zwischen den Henkeln.
Auf Seite B stehen drei in lange Mäntel gehüllte Jünglinge auf einem Mäanderband. Der rechte stützt sich auf einen Stab; der mittlere hat sein Haupt verhüllt, der linke die Hand zur Rede erhoben.
Unter den Henkeln befindet sich ein kleines Palmettenornament.
Um die Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. verändert sich das Bildfeld auf attischen Vasen. War es zuvor deutlich auf dem Gefäßkörper aufgezeichnet, verschwinden Linien oder Ornamentbänder nun fast vollständig zugunsten einer Bodenleiste, die zumeist als Mäander oder einfache Linie gestaltet ist. Die Figuren reichen immer weiter an die Henkel heran.

Additional data

Citation recommendation

Maler der Pariser Kentauromachie, Pelike (A: Ödipus und die Sphinx | B: Drei Manteljünglinge), um 450-440 v. Chr., Museum for Kunst and Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/en/object/dc00127063

We are continuously working on making information on the collection objects available. Please note that the data may nevertheless be incomplete or incorrect and may contain outdated or discriminatory language and only a fraction of the estimated 600.000 objects of the collection are online. If you have any questions, comments or suggestions regarding the objects, please do not hesitate to contact us.