Askos Typ A (Mänade)

Der Askos ist eine Gefäßform, die sich vom Weinschlauch ableitet, der aus einem Ziegenbalg gefertigt wurde. Die unteritalische Variante erinnert in der Seitenansicht eher an den Körper eines Schwimmvogels; die von Italikern übernommene Form weist vereinzelt Verzierungen auf, die an ein Gefieder erinnern.
Markant sind die bauchige Form, die hinten in einem Sporn endet und vorne zu einer runden Mündung mit Mündungstrichter aufgebogen ist. Von der Mündung zieht sich ein Bandhenkel längs des Körpers.
Bei diesem Gefäß lässt sich die Herstellung anhand der Werkzeugspuren gut nachvollziehen: Zunächst wurde der untere Teil des Körpers auf der Töpferscheide gefertigt, dann an der Oberkante zur ovalen Form gezogen. Ähnlich wurde mit dem oberen Teil verfahren, hier wurden noch Mündung und Sporn ausgeformt. Anschließend fügte der Töpfer beide Teile zusammen und strich die Ansatzkante glatt.
Die Darstellung auf diesem Askos zeigt eine nach links laufende Mänade mit gegürtetem Chiton und Schuhen. Sie trägt einen Kekryphalos und eine Lampadionfrisur sowie weißen Schmuck in Form eines Strahlendiadems, Ohrringen, einer gepunkteten Halskette und zwei Armreifen. Ihr rechtes Bein ist vorgesetzt, in der vorgestreckten rechten Hand hält sie eine weiße Traube und in der nach hinten gewandten linken Hand einen Thyrsos-Stab. In Kopf- und Fußhöhe ist jeweils eine geteilte Scheibe mit weißem Rand und Zentrum, hinter der Mänade eine geteilte Scheibe mit dunklen Punkten und weißen Rändern dargestellt.
Auf der anderen Schmalseite des Gefäßes ist eine große Palmette zu sehen. Über dem Gefäßfuß verläuft ein nach rechts laufendes Wellenband mit zwei dünnen Linien darüber. Das Bildfeld ist von einem aufsteigendem Rankenwerk mit lanzett- und kreisförmigen Motiven eingerahmt. Über dem Bildfeld verläuft ein gefirnisstes Kymation.