Otterlo-Maler

Alabastron (Typhon und Krieger im Zweikampf)

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  • Production 1. Viertel 6. Jahrhundert v. Chr.
Im 7. Jahrhundert v. Chr. stieg Korinth zur bedeutendsten Handelsmacht unter den griechischen Poleis auf. Vor allem die korinthische Keramik, die im gesamten Mittelmeerraum zu finden ist, belegt die weitreichenden Kontakte. Zahlreiche andere Kunstlandschaften, allen voran Athen, wurden durch die korinthische Keramik beeinflusst. Sie erfreute sich teilweise solcher Beliebtheit, dass die in Nord- und Mittelitalien ansässigen Etrusker sie nicht nur importierten, sondern auch kopierten.
In Korinth wurden zudem ein komplexer Brennvorgang und die schwarzfigurige Technik entwickelt, die die Basis der Blüte griechischer Vasenkunst bildeten. Charakteristisch ist der hellgelbe Ton der Gefäße.
Die Mehrzahl der korinthischen Vasen ist im ‚Tierstil‘ verziert, bei denen Reihen von realen Tieren und mythologischen Mischwesen auftauchen. Ihre Anordnung, die Rosetten, die Verwendung der Zusatzfarben, mithin das gesamte Erscheinungsbild erinnern immer wieder an Textilien, die möglicherweise als Grundlage dienten.
Neben den Tierfriesen wurden aber auch Reiter, Krieger und Kämpfe sowie Trinkgelage (sympósion) dargestellt. Seltener sind dagegen mythologische Motive wie auf diesem Alabastron. Dargestellt ist ein doppelleibiger Dämon mit sichelförmigen Flügeln mit ausgestreckten Armpaaren. Die Schlangenleiber und Köpfe wurden durch eine zusätzliche rote Färbung voneinander unterschieden.
In Analogie zu attischen Vasenbildern kann der Schlangenleibige wohl mit Typhon verbunden werden, einem Sohn der Erdgöttin Gaia und der Unterwelt Tartaros. Wie die Titanen und Giganten versucht auch Typhon den Olymp zu besteigen. Mit grässlichem Gebrüll verängstigt er die Götter, bis sich ihm Zeus entgegenstellt. Dieser Kampf ist zumeist auf den Vasenbildern zu finden. Bevor er besiegt wurde, soll er mit seiner Gemahlin mehrere Ungeheuer gezeugt haben, darunter den dreiköpfigen Kerberos, der den Eingang zur Unterwelt bewachte, die Sphinx, die Chimaira und die vielköpfige Hydra, denen sich spätere Heroen stellen mussten.
Zu den Seiten des Dämons kämpfen vier schwerbewaffnete Krieger (hoplítes), die deutlich kleiner dargestellt sind. Drei Krieger dringen nach rechts auf einen Gegner ein. Ihre Beziehung zum Dämon bleibt unklar.
Anstelle der feinen Punktrosetten finden sich bei diesem mittelkorinthischen Salbölgefäß einfache Klecksrosetten mit Ritzverzierung.

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Otterlo-Maler, Alabastron (Typhon und Krieger im Zweikampf), 1. Viertel 6. Jahrhundert v. Chr., Museum für Kunst and Gewerbe Hamburg, Public Domain, Online: https://www.mkg-hamburg.de/en/object/dc00126219

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