Susanne Kriemann

Fotografie neu ordnen: Gestrüpp

Zeitspanne
7.8.20 – 4.7.21
Bild
Teasertext

Susanne Kriemann (*1972) befasst sich in ihrer künstlerischen Praxis mit radioaktiver Strahlung und den Auswirkungen der Zivilisation auf die Natur. Unter dem Titel „Fotografie neu ordnen: Gestrüpp“ stellt die Künstlerin zwei Werkkomplexe vor und setzt diese in Dialog mit historischen Fotografien und Drucken aus der Sammlung des MK&G. In ihrer Arbeit „Gessenwiese, Kanigsberg“ (2017–2020) versucht sie, die Radioaktivität kontaminierter Pflanzen zu erfassen und nutzt dazu neben der Fotografie auch historische Druckverfahren wie die Heliogravüre. Das dafür benötigte Pigment gewinnt sie aus den betroffenen Pflanzen selbst und macht die Radioaktivität so zum physischen Element ihrer Bilder. Ein installativer Aufbau von Pflanzenproben gibt zudem Einblick in die Entstehung ihrer Heliogravüren. Für die zweite Serie „Mngrv“ (2018–2020), die eigens für die Schau entstanden ist, ließ sich Susanne Kriemann von den sogenannten Naturselbstdrucken der Botaniker Constantin von Ettingshausen (1826–1897) und Alois Pokorny (1826–1886) inspirieren: Sie erstellt Drucke nach fotografischen Vorlagen von Mangrovenpflanzen, in die sie Teile und Strukturen von Plastikmüll eindruckt, den sie in den Mangrovenwäldern in Süd- und Südostasien sammelte. Ihre beiden Serien ergänzt Susanne Kriemann um etwa 40 Arbeiten aus der Sammlung Fotografie des MK&G und stellt damit eine Verbindung her zu den historischen Drucktechniken. Ihre intuitive Auswahl von Heliogravüren, Pigment-, Gummi- und Naturselbstdrucken ist geleitet vom Motiv des Gestrüpps. Sie stammen von Künstler*innen wie Annie W. Brigman (1869–1950), Clarence Hudson White (1871–1925), Gertrude Käsebier (1852–1934), Alice Boughton (1867–1943), Oscar (1871–1937) und Theodor Hofmeister (1868–1943) oder Heinrich Kühn (1866–1944).

 
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